Tomaten gelten hierzulande als Langweiler, und das nicht zu unrecht. Denn die allermeisten stammen aus Hors-Sol-Kulturen. Neben ihrer Eigenschaft zu faulen, wurde ihnen auch noch der Geschmack weggezüchtet. Was bleibt sind rote Allerwelts-Kugeln, die auch so schmecken.
Deshalb ist es bereits beim Einkauf wichtig, sorgfältig zu selektionieren. Die schmackhaftesten Sorten sind Merinda, Datterini und Tomaten aus Sardinien, die zudem alle auch fast das ganze Jahr über erhältlich sind. Mit dem erfolgreichen Einkauf ist es aber nicht getan. Wenn man diese Tomaten noch eine Woche in der Küche – und das selbstredend nicht im Kühlschrank – nachreifen lässt, gewinnen sie zudem mächtig an Geschmack und Aroma. Da man köstliche Tomaten immer gut gebrauchen kann, kauft man am sie besten alle paar Tage auf Vorrat ein und ist so ständig eingedeckt.
Ein genialer Trick den wunderbaren Geschmack von Tomaten zu intensivieren und damit vielen Gerichten einen besonderen Kick zu verleihen, ist das Confieren. Dazu werden die roten Kugeln kurz in kochendes Wasser getaucht, damit das Schälen besser von der Hand geht. Dann röstet man sie bei niedriger Temperatur über Stunden im Backofen. Und während dabei ein grosser Teil ihres Wassers verdunstet, karamellieriert auf köstliche Art der Zucker. Zusammen mit viel bestem Olivenöl, frischen Kräutern und Knoblauch entstehen wahre, vielseitig einsetzbare Umami-Bömbchen. Sie bereichern einen Salat, Pasta und Risotto, Mozzarella, Salami oder Rohschinken. Bedeckt mit Olivenöl bleiben sie für mehrere Wochen im Kühlschrank frisch. Rein theoretisch. Denn meist überleben sie kaum einen Tag. Dazu sind sie einfach viel zu lecker!