Einer der ganz grossen Klassiker der Küchengeschichte. Und auch meiner ganz persönlichen Kochhistorie. Kein Dessert habe ich öfters und mit grösserer Freude gebacken als diesen karamellisierten Kuchen. Meistens aber lieber mit Birnen als mit Äpfeln, so wie es das Originalrezept der Schwestern Tatin vorgibt. Den beiden älteren Damen soll laut Legende beim Backen ein Apfelkuchen zu Boden gefallen sein, angebrannt oder sonst wie misslungen. In ihrer Not bedeckten die Schwestern die wieder eingesammelten Äpfel mit frischem Teig und schoben ihn erneut in den Backofen, wo die Apfelstücke auf dem Blechboden schön karamellisierten. Fertiggebacken stürzten sie ihn zu dem, was wir heute als «Tarte Tatin» kennen. Die köstliche Tarte liebt jeder und einfach zu backen ist sie erst noch. Bei mir fällt die Wahl seit langem auf Birnen, da sie süsser sind und meiner Ansicht nach noch besser zur Karamellnote passen als Äpfel. Aber das ist Geschmackssache. Beides passt zum Rezept. Wichtig ist jedoch die Wahl der Kuchenform. Sie muss grosser Hitze widerstehen können, das Obst darf trotzdem nicht an ihr kleben bleiben. Ich benutze verschiedene Formen, am liebsten eine emaillierte Gussform. Die sind aber heutzutage fast nicht mehr zu kriegen. Der Klassiker ist eine Tatin-Form aus Kupfer. Karamellisieren lasse ich das Obst über der direkten Hitze auf der Herdplatte oder der Gasflamme.