Acqua Pazza heisst so viel wie verrücktes Wasser. Damit ist nicht etwa wild brodelndes Kochwasser gemeint, sondern eine in Süditalien gebräuchliche, äusserst schonende Kochtechnik für Fischfilets oder kleine, ganze Fische wie etwa Meerbarben. Und die geht ganz einfach: In einem hocharomatischen Sud aus Olivenöl, Wasser, reifen Tomaten, Knoblauch, Salzkapern und glattblättriger Petersilie lässt man den Fisch für einige Minuten ziehen. Dieses Pastarezept entstand zufällig in meiner Küche. Als ich einige Fischfilets all’ aqua pazza zubereitete, klingelte es an der Tür. Wieder zurück in der Küche, war der Fisch im Sud in tausend Stücklein zerkocht. Was nun? Ich kochte auf die Schnelle eine Handvoll Paccheri-Pasta halb ‚al dente’ und liess sie im Sud mit den Fischstücken fertig garen. Die Pasta saugte die aromatische Flüssigkeit auf, und so entstand ein wunderbares Pastarezept, das ich oft für mich oder meine Gäste zubereite.