Blutorangen könnten bald einmal von unserem Speiseplan verschwinden. Als ein weiteres Opfer der Klimaveränderung. Die ihnen eigene Färbung entsteht nämlich nur, wenn die Früchte noch an den Bäumen hängend, einige Frostnächte über sich ergehen lassen müssen. Die werden aber immer weniger. Also nutzen wir diese wunderbaren Orangen noch, sie sind sowieso nur für etwa zwei Monate jeweils Anfang Jahr auf dem Markt.

Das besondere an diesem Kuchen? Wir verwenden keine Butter, sondern bestes Olivenöl, und das nicht zu knapp. Ich backe immer mal wieder Kuchen mit Olivenöl, es macht Backwaren haltbarer und saftiger und der Geschmack des Kuchens erreicht innert zwei bis drei Tagen seinen Höhepunkt. Darum immer etwas vorausplanen. Natürlich ist er auch köstlich sofort nach dem Backen. Wer jetzt denkt, dieser Kuchen schmeckt nach Oliven anstatt nach Blutorangen, liegt aber falsch. Da ist absolut nichts, was auf Olivenöl hindeuten würde. Ausser eine unvergleichliche Saftigkeit. Sind keine Blutorangen erhältlich, dann nehmen wir eben normale Orangen oder Mandarinen.

Wer Lust hat, kann die Orangenscheiben vor dem Belegen mit Kardamon aromatisieren. Dazu 100g Zucker mit 100 ml Wasser und einigen zerdrückten Kardamom-Pots aufkochen und 5 Minuten köcheln lassen. Dann die Orangenscheiben dazugeben und 15 Minuten mitköcheln lassen.