Mit der Axt zurück zur Natur
Ein neuer Begriff geistert durch die Nachhaltigkeitsszene: Urban Farming. Unser Autor ist dafür – auch, weil er ein Fan von Äxten ist
Das Beil schwebt einen winzigen Moment fast schwerelos am höchsten Punkt des Schwunges, den mein fester Griff ihm aufzwingt. Sonnenstrahlen blitzen an der handgeschmiedeten Schneide auf, ich packe den perfekt in den Händen liegenden hölzernen Schaft noch stärker und dresche die Spaltaxt mit grösster Wucht auf das hochkant vor mir liegende Stück Buchenstamm. Das keilförmige Axtprofil schneidet in das Holz wie in Butter, krachend und splitternd teilt sich der solide Block in wegfliegende Scheite. Was für ein wunderbares Werkzeug! Die Meisterschmiede der schwedischen Firma Gräns fors Bruk beliefern seit über hundert Jahren Holzfäller vom Amazonas bis Sibirien. Jedes Beil trägt die Initialen des Schmieds, der es von Hand fertigte. Repräsentieren Uhrmacher Schweizer Handwerkskunst, dann sind Axtschmiede das skandinavische Pendant.
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